Case Study:

Strategische Neuausrichtung eines Klosters

Bestandssicherung und Entwicklungsperspektiven für das 21. Jhd.

Das Kloster St. Marienthal, in Sachsen an der Neiße gelegen, durchlebte seit der Gründung vor 775 Jahren eine wechselhafte Entwicklung. Seit der Wiedervereinigung wurden viele Gebäudeteile mit Spenden und Zuschüssen renoviert. Die ehemaligen Eigenbetriebe des Klosters wurden 1997 in eine Wirtschaftsverwaltungs GmbH (WVG) überführt. Diese verwaltet die Zimmer im Kloster, die Bäckerei, Gärtnerei, Paramentenwerkstatt, Wäscherei, Klosterschenke, den Klosterladen und betreibt eine Wasserkraftanlage. Durch ein Hochwasser der Neiße wurde die Klosteranlage komplett überschwemmt und in seiner Existenz bedroht. www.kloster-marienthal.de

Ausgangslage

Neben der WVG ist auf dem Klostergelände das Internationale Begegnungszent-rum (IBZ) in Form einer Stiftung angesiedelt, welches die Begegnung im Dreiländereck fördert und jährlich ca. 200 Veranstaltungen durchführt. Die wirtschaftliche Lage des Klosters, der WVG und auch des IBZ sind eng miteinander verknüpft, auch wenn sie rechtlich unabhängige Einheiten sind. Besonders abhängig ist das Kloster wie auch das IBZ von den Übernachtungen der Touristen und Tagungsgäste. Die Auslastung der Zimmer war in den letzten Jahren nicht zufriedenstellend und die wirtschaftliche Lage in einigen Klostebetrieben problematisch. Darüber hinaus ist der Fortbestand des Klosters durch das hohe Durchschnittsalter der Schwestern gefährdet.

Herausforderung

Einerseits muss die lange Tradition des Klosters und der Fokus auf das geistliche Leben der Schwestern berücksichtigt werden, andererseits benötigt das Kloster Einnahmen u. a. aus den Betrieben, die nur durch wirtschaftlich profitable Aktivitäten gewährleistet werden können. Eine Spendenwelle, ausgelöst durch das Hochwasser, kann die wirtschaftliche Tragfähigkeit nicht langfristig sichern.

Vorgehensweise

1. Durch die Bestandsaufnahme und Analyse der geschäftlichen Tätigkeiten des Klosters und der WVG wurde Transparenz hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und der Organisation geschaffen.

2. Aus der Analyse konnten Optimierungspotenziale abgeleitet werden, die mit den Verantwortlichen diskutiert und weiterentwickelt wurden.

3. Zur Erarbeitung weiterer Geschäftsmöglichkeiten wurde ein breit angelegter Vergleich mit anderen Klöstern durchgeführt.

4. Strategische Optionen wurden erarbeitet, in Szenarien dargestellt und bewertet.

5. Auf der Grundlage dieser Optionen wurde ein Finanzplan erstellt, der den zukünftigen Finanzbedarf des Klosters definiert.

6. Die Umsetzung wird an geplanten Meilensteinen überprüft.

7. Die Website und das Corporate Design werden von einer Agentur überarbeitet.

Ergebnis

  • Stärkere inhaltliche Positionierung des Klosters mit Ausrichtung auf Begegnung
  • Öffnung des Klosters zur Außenwelt mit Begegnungsbereichen und Führungen
  • Dialog zwischen IBZ und dem Kloster zur Erzielung von Synergien und besserer Auslastung der Zimmer
  • Verbesserung der Liquidität und des Gewinns durch Optimierung der WVG-Betriebe
  • Konsequent zu verfolgendes Fundraisingkonzept
  • Erschließung der bisher weitgehend ungenutzten und unbekannten Rokoko-Bibliothek für Wissenschaft und Besucher
  • Nachwuchskonzept zur Schwesternakquise als langfristige, strategische Komponente
  • Umsetzung des Waldverkaufs zur Sicherung der Liquidität
»Wir sind glücklich, dass wir einen Unternehmensberater gefunden haben, der uns nicht nur wirtschaftliche Optimierungspotenziale aufzeigt, sondern auch die Kontinuität des Klosters für die Zukunft im Auge hat.«
Priorin Sr. M. Elisabeth Vaterodt,
Geschäftsführerin der Wirtschaftsverwaltungs GmbH

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