Event
Open Forum 2011
Rechtsberatungsmarkt im Wandel? Welche Chance hat Legal Process Outsourcing aus Sicht von Unternehmen, Kanzleien und LPO-Anbietern in Deutschland?
Zum 4. Open Forum Kanzleimanagement trafen sich am 09.11.11 im Düsseldorfer Hyatt Führungskräfte aus Kanzleien, Wirtschaftsunternehmen und LPO-Dienstleistern, um die Chancen und Herausforderungen von Legal Process Outsourcing (LPO) in Deutschland zu diskutieren. Den Grundstein zu dieser Veranstaltung legte eine Marktstudie, die im Sommer 2011 von Schoen + Company zum Thema LPO im deutschen Markt durchgeführt wurde.
Podiumsteilnehmer
- Herr Florian Weh, Vice President Legal Lufthansa Cargo AG
- Herr Christoph Häußermann, Head of Legal Service KWS Saat AG
- Herr Dr. Gregor Bender, Partner bei Raupach & Wollert-Elmendorff
- Herr Dr. Jost Kotthoff, Partner bei White & Case
- Herr Behnam Sadough, Geschäftsführer Cornuum GmbH
- Herr Ralf Schön, Geschäftsführer Schoen + Company GmbH (Moderation)
Diskussionsthemen
- Wie sind internationale Unternehmen bezüglich der Inanspruchnahme rechtlicher Dienstleistungen aufgestellt? Welche Erfahrungen wurden bereits zum Thema Outsourcing juristischer Arbeitsprozesse gesammelt?
- Welche LPO-Services werden derzeit angeboten und zukünftig nachgefragt?
- Werden Entwicklungen wie in den USA und in Großbritannien auch im deutschen Markt eintreten?
- Welche generellen Barrieren gibt es für die Entwicklung auf dem deutschen Markt?
- Wie ist das Zusammenspiel von Unternehmen, Kanzleien und LPO-Dienstleistern?
- Welche Auswirkungen hat LPO auf die Positionierung von Kanzleien?
- Wie wird sich LPO in 5 bis 10 Jahren in Deutschland quantitativ entwickeln?
Kernaussagen der Diskussion
- Aus Sicht international agierender Unternehmen besteht großer Bedarf, standardisierte Prozesse auszulagern, um konzernweite Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen zu realisieren.
- Als weitere Gründe werden hierdurch intern frei werdenden Kapazitäten in der Rechtsabteilung gesehen, um sich auf juristische Kernaufgaben zu fokussieren.
- Erwartet wird eine stärkere Segmentierung der Qualität der Rechtsberatung, wodurch eine standardisierte Auslagerung erleichtert wird. Diese Entwicklung wird auch in Deutschland unausweichlich.
- Auftraggeber müssen ihre standardisierten Prozesse klar definieren und den gewünschten Qualitätsstandard kommunizieren.
- LPO-Dienstleister in Deutschland haben begonnen, ihre Kapazitäten stark aufzustocken. Teilweise werden Mitarbeiter aus Unternehmen übernommen.
- Der Fokus der Kanzleien auf ihre Kernkompetenzen als Alleinstellungsmerkmale könnte sie dazu bewegen, weniger profitable Tätigkeiten auszulagern.
- Near-Shoring, also die Auslagerung von Rechtsberatern in preiswertere Standorte in Deutschland, kommt derzeit für keine deutsche Kanzlei in Betracht. Einen Pionier gibt es zur Zeit nicht.
- Standardisierte Supporting-Services in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung werden bereits nach Indien in „Shared Service Center“ ausgelagert.
- Als Barrieren für den deutschen Markt werden die deutsche Sprache und das Rechtssystem angesehen, Haftungsfragen und Datenschutz hingegen als lösbar.
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